Der Name Roser-Areal kommt von der ehemaligen Lederfabrik C. F. Roser. Es war das Werksgelände dieses inzwischen stillgelegten Unternehmens. Die Familie Roser, eine Hugenottenfamilie von Straßburg, kam nach Heilbronn und gründete dort eine kleine Gerberei. Dieser Betrieb verlagerte sich nach Stuttgart in die Hauptstätter Straße. Nachdem die Räumlichkeiten dort zu klein wurden, war ein Umzug in das neue Gewerbegebiet in Feuerbach notwendig geworden.

Chef des Betriebes war Karl-Friedrich Roser. Man firmierte unter dem Namen C. F. Roser, Gerberei Feuerbach. Gefertigt wurden Leder für die Industrie (Treibriemen) und für das Militär (Koppelriemen). Durch die rasche Entwicklung war die Anschaffung einer Dampfmachine erforderlich. Der Handwerksbetrieb wurde dadurch eine Fabrik, denn nach einem Gesetz der königlichen Regierung durften sich Betriebe mit einer Dampfmaschine ab sofort Fabrik nennen. Ab diesem Zeitpunkt war die neue Anschrift: C. F. Roser-Lederfabrik Feuerbach. Im gleichen Zeitraum wurde Carl Friedrich Roser durch den König zum Kommerzienrat ernannt.

Er war auch ein Förderer des jungen Architekten Bonatz. Dieser durfte das neue Verwaltungsgebäude und das Maschinenhaus bauen, das heutige Bürgerhaus und die Gaststätte Wichtel. Roser sorgte auch dafür, daß die Stadt Feuerbach die neue Festhalle und das Leibniz-Gymnasium mit dem Architekten Bonatz baute. Diese Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Auch mußte das private Wohnhaus der Familie Roser den Fabrikgebäuden weichen. Die neue Villa entstand auf der Feuerbacher Heide. Bis zu ihrem Ende war die Firma C. F. Roser nach Bosch der größte Arbeitgeber in Feuerbach. Auch die Einstellung des Firmenchefs zur Belegschaft war sehr sozial (Betriebskantine, Kegelbahn, Betriebsausflüge).

C.F. Roser hatte 4 Söhne. 3 davon waren sehr aktiv an der Entwicklung der Firma beteiligt, der vierte Sohn ist im Krieg gefallen. Drei Enkelsöhne und 2 Enkeltöchter vergrößerten die Familie. C. F. Roser starb im Jahre 1899. Die 3 Söhne haben nach dem Tod des Vaters die Lederfabrik weitergeführt.

Auf dem Roser-Areal steht nun zu unser aller Freude die Seniorenresidenz am Feuerbach zu unserer Verfügung.

Der Bonatz-Bau und das Roser-Areal

von H. Schön